In Panama ist Jesus
schwarz. Die Kirche von Portobelo ziert zumindest eine dunkelhäutige
Jesusstatur. Nur fair, finden wir, als wir ihn (noch etwas schwankend
auf den Beinen nach Verlassen unseres Segelbootes) in der charmant heruntergekommenen Karibikstadt betrachten.
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Schwarz steht ihm gut, dem Jesus |
Dann
geht es mit dem roten Teufel, einem in den USA ausgedienten,
mittlerweile knallbunt angemalten und mit einer potenten Stereo-Anlage
ausgerüsteten Schulbus unter ohrenbetäubender Salsa-Musik nach
Panama City.
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Ausblick von der Dachterrasse des Hostels aus der Altstadt in die Neustadt |
Die Stadt hält uns
nicht lange. Der Kanal ist zwar ganz beeindruckend. Aber hat man mal
ein Riesen-Container-Schiff aus China die Schleuse passieren sehen,
kennt man den Drill. Ansonsten kann man hier und im benachbarten Colón grandios shoppen. Leider finden wir das erst heraus, als Andi und Claudi schon wieder im Flieger nach Deutschland sitzen. Der gerade gewonnene Platz der Alpaca-Pullis und Wintersachen, die wir den beiden glücklicherweise mitgeben durften, wird neu besetzt. Nix da mit leichtem Gepäck reisen. Schon gar nicht, weil wir mittlerweile mit vier Surfbrettern unterwegs sind.
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Container-Riese aus China |
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Touristen aus Freiburg |
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Schleusen-Panorama |
Uns zieht es ans Meer.
Erster Stop ist Cambutal, ein Rodeo-Dorf am Pazifik mit nur einer
Straße, zwei recht weit auseinanderliegenden Ortsteilen und vielen
vielen Pferden. Da uns aber leider keines gehört, müssen wir zum
Meer laufen oder trampen. Das klappt manchmal gut, manchmal weniger
gut. Einmal nimmt uns ein Pickup zwar zum Surfspot mit. Dank
Vierradantrieb geht es durch Flüsse und Matschlöcher. Den Rückweg
müssen wir aber zu Fuß zurücklegen. Dass es dort vor Schlangen nur
so wimmelt, erfahren wir zum Glück erst hinterher. Unsere
Aufmerksamkeit gilt den Affen. Regnet es, was in der Regenzeit
durchaus vorkommt, veranstalten die Affen ein lautes unzufriedenes
Brummelkonzert – und sprechen uns damit aus der Seele. Obwohl
Cambutal ganz spaßige Wellen hat, es kaum andere Surfer gibt und wir
eine billige Unterkunft inklusive etwas durchgedrehtem Mitbewohner
gefunden haben, ziehen wir weiter.
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Pferde für alle – außer für uns |
Playa Venao ist fest in
israelischer Hand. Wir wohnen ja am liebsten bei Locals und achten
darauf, dass unser Geld nicht irgendwelchen australischen und
amerikanischen Expats zu Gute kommt. In Playa Venao haben wir aber
nur die Wahl zwischen Israel und Israel. Wir wohnen direkt am Strand, die Wellen sind sehr fein, und
wäre Panama (beziehungsweise seine israelische Interpretation) nicht
so teuer, wären wir wohl auch länger geblieben.
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Little Israel in Panama |
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Entspannter Wachhund |
Panama ist eine lange,
schmale, gekrümmte Wurst. Alles, was nicht direkt an der
Panamericana liegt, ist recht schwer erreichbar. Mit fünf
verschiedenen Bussen fahren wir nach Santa Catalina. Panamas
berühmtester Surfspot ist ein nettes Kuhkaff. Fahrzeit: 8 Stunden. Entfernung: Luftlinie 100 km.
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Santa Carlotta in Santa Catalina |
Dass hier
ab und an Surf-Meisterschaften abgehalten werden, können wir uns kaum
vorstellen. Das Dorf ist abgesehen von uns und ein paar anderen
Surfern ziemlich ausgestorben. Kühe grasen friedlich an der kaum
befahrenen Straße. Die Fruchtbäume in unserem Garten sind schwer
behangen. Panama riecht für uns nach Kokosnüssen und Mangos.
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Der Kokovore in seinem Element: Jeden Tag werden mehrere Kokosnüsse geköpft, getrunken und gegessen. Danke fuer die Machete, Andi. |
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Ein Papagei darf im Tropenaradies nicht fehlen |
Markus setzt seine Anglerkarriere fort und zieht einen Fisch aus dem Wasser, den wir (also er) in der Hostelkueche gemeinsam mit Kokosnussreis zubereiten. Yum.
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Einseitige Liebe |
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Kokosnussreis für Lotte, Fisch für Markus |
Neben der Surferei führen wir ein ruhiges Leben. Wir kommen sogar dazu, Brot zu backen. Das beste der Welt. So heißt zumindest das Rezept, das uns die Dänen in Ecuador beigebracht haben. Rezept auf Anfrage bei uns erhältlich.
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Gestatten: das beste Brot der Welt |
Die vier verspielten Hunde des Hostals mischen unser Leben ab und zu etwas auf. Und eines Nachts ein Skorpion. Unser neuseeländischer Nachbar hatte schon einen gesehen – in der Innentasche seines Rucksacks. Vorm Schlafengehen entdecken wir einen an unserer Wand. Bei dem Versuch, den Skorpion zu fangen und vor die Tür zu setzen, treibt ein hilfreicher Waliser ihn in einen Spalt in der Wand. Auch gut.
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Perfektion hinter Kokospalmen |
Wenn die rechte eigentlich immer große Welle läuft, für die Santa Catalina berühmt ist, dann kommt Leben
ins Wasser. Wir erwischen einen sehr guten Tag und kriegen zwischen all den Quasi-Profi-Surfern auch ein paar schöne Wellen ab.
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Wetterleuchten zum Abschied aus Panama |
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