|
Fischen mal sportlich |
Wir werden älter. Nicht nur, weil die Sonne unsere
Haut langsam in Leder verwandelt und verfrühte Falten gesteigerte
Lebenserfahrung vortäuschen. Auch unsere naiv-jugendlichen Ideale
sind unterwegs irgendwo in der Brandung versunken. Bei einer
einheimischen Familie im Wellblechloch mit Plumpsklo, Insekteninferno
und offener Feuerstelle wohnen? Das ist was für Jungspunde.
|
Oma Janz bei der Faltenpflege |
Wie ihr im letzten Blogeintrag lesen konntet,
erkaufen wir uns Luxus auch gerne mit Gehirnwäschen. Lotte hat zwar
wacker versucht, diese Gehirnwäsche am Punta Mango in Richtung Magic
Reborn Mike umzudrehen. Aber, da Markus Angst um den Preisnachlass
hatte, ist Mike immer noch Magic und Reborn.
Jetzt sind wir in Mizata, im Westen von El Salvador.
Und wohnen in einem Resort. Jawoll, Resort.
|
Schleimiger Besucher mit Carrera-Brille... |
|
...einladender Pool: alles da, was ein Resort so braucht. |
Es heißt “The Last
Resort” (der Papa-Roach-Song geht uns seitdem nicht aus dem Kopf).
Wir sind die einzigen Gäste, was uns leider mit dem furchtbaren
Besitzer und seinem Manager alleine lässt. Während Mike ein Kauz
war, aber durchaus sympathisch, sind diese zwei fetten Maden aus
Florida der Inbegriff des Bösen. Zentrum des Resorts ist ein zwei
Meter breiter Flachbildfernseher, auf dem abwechselnd Fox News, Two
and a Half Men und der Navy Channel laufen. Einmal kam kurz The
Big Bang Theory, was zu hektischem Umschalten und ein paar
Schimpfwörtern geführt hat. Abends kommen alle Drogis aus dem Ort,
und es wird gemeinsam konsumiert und X-Box gespielt. Das
Servicepersonal ist vorrangig zur Wanstpflege der zwei Maden
engagiert (Eis zum Frühstück). Die zwanzig Meter zum Strand werden
mit einem Gelände-Golf-Cart zurückgelegt.
|
An der Flussmündung bricht die Welle |
Warum es uns hier trotzdem gefällt? Natürlich
haben wir den Luxus mal wieder erstaunlich günstig bekommen. (Gut,
wir wohnen auch im Schuppen des Resorts. Den Pool dürfen wir aber
trotzdem benutzen.) Außerdem ist Mizata der Swellmagnet von El
Salvador. Während sich Brasilianer und Amis in den Surfhochburgen
weiter im Osten um kleine Wellen zoffen, surfen wir hier fetzige
schulterhohe Wellen alleine.
|
Unser Schuppen |
|
Mizatas rechter Pointbreak |
Und: Das Straßenessen in Mizata ist so
günstig und lecker wie sonst nirgends in El Salvador. Pupusas mit
Käse und Bohnen verkaufen dicke Muddis mit Patschhänden für 25
Cent, und riesige Kokosnüsse kriegt man schon für 50 Cent.
|
Patsch Patsch Pupusas |
|
Altes Eisen |
Zudem
hatten wir keine andere Wahl: Neben unserem Resort gibt es nur noch
ein weiteres (ebenfalls amigeführtes, zwei Gäste) und sonst gar
keine Unterkünfte und keine Touristen. Wir surfen dreimal am Tag.
Ansonsten entspannen wir am Pool, beschäftigen das Personal mit
einer Bestellung pro Morgen (Kaffee) und kühlen unsere auswärts
besorgten Wassermelonen (weghören, Alfred) mit der Klimaanlage in
unserem Schuppen.
|
Kunst im Vordergrund, im Hintergrund Mizatas Beachbreak |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen