Dienstag, 13. August 2013

Mizata – Opi und Omi am Swellmagnet in El Salvadors Westen

Fischen mal sportlich

Wir werden älter. Nicht nur, weil die Sonne unsere Haut langsam in Leder verwandelt und verfrühte Falten gesteigerte Lebenserfahrung vortäuschen. Auch unsere naiv-jugendlichen Ideale sind unterwegs irgendwo in der Brandung versunken. Bei einer einheimischen Familie im Wellblechloch mit Plumpsklo, Insekteninferno und offener Feuerstelle wohnen? Das ist was für Jungspunde.

Oma Janz bei der Faltenpflege
Wie ihr im letzten Blogeintrag lesen konntet, erkaufen wir uns Luxus auch gerne mit Gehirnwäschen. Lotte hat zwar wacker versucht, diese Gehirnwäsche am Punta Mango in Richtung Magic Reborn Mike umzudrehen. Aber, da Markus Angst um den Preisnachlass hatte, ist Mike immer noch Magic und Reborn. 
Jetzt sind wir in Mizata, im Westen von El Salvador. Und wohnen in einem Resort. Jawoll, Resort.

Schleimiger Besucher mit Carrera-Brille...
...einladender Pool: alles da, was ein Resort so braucht.
Es heißt “The Last Resort” (der Papa-Roach-Song geht uns seitdem nicht aus dem Kopf). Wir sind die einzigen Gäste, was uns leider mit dem furchtbaren Besitzer und seinem Manager alleine lässt. Während Mike ein Kauz war, aber durchaus sympathisch, sind diese zwei fetten Maden aus Florida der Inbegriff des Bösen. Zentrum des Resorts ist ein zwei Meter breiter Flachbildfernseher, auf dem abwechselnd Fox News, Two and a Half Men und der Navy Channel laufen. Einmal kam kurz The Big Bang Theory, was zu hektischem Umschalten und ein paar Schimpfwörtern geführt hat. Abends kommen alle Drogis aus dem Ort, und es wird gemeinsam konsumiert und X-Box gespielt. Das Servicepersonal ist vorrangig zur Wanstpflege der zwei Maden engagiert (Eis zum Frühstück). Die zwanzig Meter zum Strand werden mit einem Gelände-Golf-Cart zurückgelegt.

An der Flussmündung bricht die Welle
Warum es uns hier trotzdem gefällt? Natürlich haben wir den Luxus mal wieder erstaunlich günstig bekommen. (Gut, wir wohnen auch im Schuppen des Resorts. Den Pool dürfen wir aber trotzdem benutzen.) Außerdem ist Mizata der Swellmagnet von El Salvador. Während sich Brasilianer und Amis in den Surfhochburgen weiter im Osten um kleine Wellen zoffen, surfen wir hier fetzige schulterhohe Wellen alleine.

Unser Schuppen
Mizatas rechter Pointbreak
Und: Das Straßenessen in Mizata ist so günstig und lecker wie sonst nirgends in El Salvador. Pupusas mit Käse und Bohnen verkaufen dicke Muddis mit Patschhänden für 25 Cent, und riesige Kokosnüsse kriegt man schon für 50 Cent.

Patsch Patsch Pupusas
Altes Eisen
Zudem hatten wir keine andere Wahl: Neben unserem Resort gibt es nur noch ein weiteres (ebenfalls amigeführtes, zwei Gäste) und sonst gar keine Unterkünfte und keine Touristen. Wir surfen dreimal am Tag. Ansonsten entspannen wir am Pool, beschäftigen das Personal mit einer Bestellung pro Morgen (Kaffee) und kühlen unsere auswärts besorgten Wassermelonen (weghören, Alfred) mit der Klimaanlage in unserem Schuppen.

Kunst im Vordergrund, im Hintergrund Mizatas Beachbreak

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